1902
Das Gründungsjahr der 1. Feuerwehr in Groß-Buchholz
Das Gründungsjahr der 1. Feuerwehr in Groß-Buchholz. Im damaligen Dorf Groß-Buchholz taten sich die Landwirte Heinrich Krull, Heinrich Luttermann und Wilhelm Meyer und die Handwerksmeister Wilhelm Jürgens und Fritz Selle zusammen, um „beherzt und mit Freiwilligkeit die Mitmenschen vor Feuersbrünsten zu schützen“. Innerhalb kurzer Zeit waren es 43 Bürger, die sich freiwillig der Aufgabe stellten, den Dorfbewohnern in Groß-Buchholz in Not und Gefahr zu helfen. Es wurde ein erstes Löschgerät angeschafft: eine Handdruckspritze. Diese wurde im ersten Spritzenhaus der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Buchholz – einem massiven Schuppen in der Pinkenburger Straße 9E – untergestellt.
1907
Das frühe Aus der Wehr
Nach der Eingemeindung nach Hannover löste sich unsere Wehr auf. Die Kameraden wollten sich nicht dem Kommando der Berufsfeuerwehr Hannover unterstellen. Der Widerstand ging so weit, dass die Feuerwehrgerätschaften vor Ort vor dem Zugriff der Hannoverschen Feuerwehr versteckt wurden. Die verbliebenen sieben Mitglieder waren nicht mehr einsatzbereit, sodass Ratswachtmeister August Wollenweber von der Stadt eingesetzt wurde, um eine Pflichtfeuerwehr aufzubauen.
1920
Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Buchholz
Nach dem ersten Weltkrieg war es ein Bürgerverein, der die Wiedergründung der Wehr vorantrieb. Während einer Versammlung im Gasthaus Wiese in der Silberstraße wurde die Freiwillige Feuerwehr Groß-Buchholz schließlich wiederbelebt. 53 Männer – darunter auch unsere Gründer – wirkten hier mit. Es wurden Brände in Wohnhäusern, Stallungen und dem Altwarmbüchener Moor gelöscht, und in den folgenden Jahren fanden immer mehr junge Männer den Weg in unsere freiwillige Feuerwehr. Die Alarmierung erfolgte damals durch Radfahrer, die in ein Horn blasen mussten.
1930
Auflösung der Eigenständigkeit
Vor dem zweiten Weltkrieg wurden alle freiwilligen Feuerwehren als selbstständige
Einheiten aufgelöst und zur Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Hannover zusammengeführt.
Die Freiwillige Feuerwehr Groß-Buchholz war somit nur noch ein Löschbezirk unter dem
damaligen Wehrführer und Gründer Heinrich Krull. Sein Vertreter war Wilhelm Lüssenhop. 1934 erfolgte der Umzug in das neue
Spritzen- bzw. Gerätehaus an der Groß-Buchholzer-Straße auf dem Hof Gehrke. Die
Ausbildung der Kameraden erfolgte zunehmend militärischer, und der Dienst wurde in der
Feuerlösch- bzw. Feuerschutzpolizei absolviert.
1940
Führungswechsel und Wiederaufbau nach dem Krieg
Im Jahr 1940 gab der Gründer und Wehrführer Heinrich Krull sein Amt an Hermann Blume
ab. In der Zeit des Krieges wurden die zahlreichen und pausenlosen Einsätze von den wenigen noch zur Verfügung stehenden Kameraden geleistet.
1945 – nach Kriegsende – aktivierten BrD Rietzel, Brlng Dietrich und OBM Rürup den
Löschbezirk Groß-Buchholz wieder.
1950
Erneuter Standortwechsel und moderne Gerätschaften
Der Umzug in das dritte Gerätehaus in der Silberstraße 10 fand statt. Nun gab es das erste motorisierte Löschfahrzeug LF 8 der Marke Phänomen Granit. Außerdem wurde die nun wieder 25 Mann starke Wehr verstärkt durch Sirenengeheul zu ihren Einsätzen bei Moorbränden und auflodernden Müllkippen alarmiert. Auch in der Führung gab es Veränderungen: Heinrich Köhler übernahm die kommissarische Führung bis zur Wahl von Walter Nolte im Jahre 1953.
1960
Alles neu…
Von 1958 bis 1966 stand die der Löschbezirk der Freiwilligen Feuerwehr Buchholz unter der Leitung von Gerhard Schirner. Gemeinsam mit den Wehren Kirchrode und Wülfel bildeten sie den 1. Zug der Freiwilligen Feuerwehr Hannover. In dieser Zeit wurde auch ein neues, viertes
Gerätehaus bezogen, in der Pinkenburger Straße 8. Mit dem neuen Feuerwehrhaus gab es auch ein neues Löschfahrzeug: das LF 8 auf einem Hanomag-L 28 Fahrgestell.
1969
Großfeuer Wollwäscherei und Kämmerei Döhren
1971
Das 3. Löschfahrzeug
Ein LF 8 Mercedes 408, wurde durch Stadtbrandmeister Bohlke dem Löschbezirk übergeben.
1972
Die Buchholzer Wehr feiert ihre 70 Jahre Feuerwehr – und die Jugend zieht ein
Gerhard Schirner wurde 1966 von Werner Seebaum abgelöst. Sein Stellvertreter war Dieter Mußmann. Unter Seebaums Führung wurde 1972 von Detlef Weinert die erste Jugendgruppe gegründet, und die Wehr bekam zwei weitere Fahrzeuge vom Bund zugewiesen: die Tanklöschfahrzeuge TLF8 MB Unimog 404 S. In dieser Zeit leistete die Freiwillige Feuerwehr Groß-Buchholz auch ihre größten Einsätze.
Großeinsatz während des Jahrhundertsturmes
1974
Gebietsreform und Kommandowechsel
1974 wurde der fünfte Brandschutzabschnitt der Stadt Hannover gebildet, bestehend aus
den Freiwilligen Feuerwehren Groß-Buchholz, Anderten und Misburg.
Auch technisch gab es Neuerungen: neben der Sirene wurde nun auch per Telefon alarmiert.
Werner Seebaum wurde in diesem Jahr von Wilfried Fricke als Löschbezirksführer abgelöst. Arnold Hartmann wurde sein Stellvertreter.
1975
Großeinsatz Brand einer Holzgroßhandlung in der List
Waldbrandkatastrophe in Gifhorn/Lüneburger Heide
1976
Großeinsatz Waldbrandkatastrophe in Lutterloh/Lüneburger Heide
1977
75 jähriges Bestehen der Groß-Buchholzer Wehr
Gefeiert wurde mit einem Zeltfest auf dem Festplatz an der Groß-Buchholzer Straße.
Nun wurden ab 1979 samstags auch regelmäßig Einsatz- und Fortbildungsdienste auf den Wachen
der Berufsfeuerwehr Hannover abgeleistet. Die Buchholzer Kameraden rückten fortan gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr zu Einsätzen im gesamten Stadtgebiet aus.
1979
Kommandowechsel in Buchholz
Wilfried Fricke wurde von Arnold Hartmann als Löschbezirksführer abgelöst. Stellvertreter wurde Andreas Irmscher.
1980
Feuerwehrmesse und neue Freunde
Die Brandschutzmesse INTERSCHUTZ fand statt. Eine Delegation des Löschzug Kreuztal aus Kredenbach/Siegerland besuchte uns. In dieser Zeit entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen zu dieser freiwilligen Wehr. Bereits seit 1971 gab es eine Patenschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr in Tating/Nordfriesland, die mit gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Veranstaltungen gepflegt wurde. Der Löschbezirk erhielt Funkmeldeempfänger (FME) zur Alarmierung.
1981
Tragkraftspritzenfahrzeug
Als Ersatz für ein TLF 8 Unimog (Bund) bekam die Wehr ein Tragkraftspritzenfahrzeug TSF Ford-Transit.
1982
Ortsfeuerwehr Buchholz
Es wurde aus dem „Löschbezirk“ durch gesetzliche Änderungen eine „Ortsfeuerwehr“ (OFW), geführt von einem Ortsbrandmeister. Das 80jährige Bestehen der Wehr feierten wir im Herbst.
1984
Wieder ein Fahrzeugwechsel
Im Austausch für das 2. TLF 8 erhielt die Ortsfeuerwehr ein Löschgruppenfahrzeug LF 16-TS vom Typ Magirus. Waldbrand-, Hochwasser- und Sturmeinsätze sowie Grobrände hielten die Buchholzer Aktiven auf Trab.
1987
Neues LF 8
Im Juni bekam die Ortsfeuerwehr ein neues LF 8 auf MAN-VW-Fahrgestell feierlich übergeben.
1988
Großbrand des Nord-Ost-Bades und neues TSF
Das TSF vom Typ Ford-Transit wurde ersetzt durch ein TSV VW-LT. Das LF 16-TS Magirus wurde an den BUND zurückgegeben.
1990
Osterfeuer jetzt bei der Feuerwehr
Die Buchholzer Kameraden erhielten im Austausch für das TSF VW-LT ein LF 16-TS der Marke Iveco-Magirus. Das Osterfeuer wurde nunmehr auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr veranstaltet und entwickelte sich zu einer gut besuchten traditionellen Einrichtung.
1991
Mädchen in der Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehr in Buchholz nahm erstmals sechs weibliche Mitglieder auf.
1992
90 Jahre Feuerwehr in Groß-Buchholz
Zum 90jährigen Bestehen der Ortsfeuerwehr wurde mit den Feuerwehrkameraden aus Tating und Kredenbach sowie allen Mitgliedern ein Fest in den „Buchholzer Bauernhäusern“ gefeiert.
1995
Großfeuer an der Podbi, neue Führung und erste Feuerwehrfrau
An der Podbielskistraße am Gehaplatz brach im Herbst ein Großfeuer im Kellerbereich aus, das die Kameraden über viele Stunden forderte. Im selben Jahr trat die erste Feuerwehrfrau-Anwärterin ihren Dienst in der Ortsfeuerwehr an. Michael Sander wurde zum Ortsbrandmeister gewählt. Sein Stellvertreter war Andreas Gieseler.
1997
25 Jahre Jugendfeuerwehr und 95 Jahre Feuerwehr Buchholz
Die Jugendgruppe feierte ihr 25jähriges Bestehen zusammen mit der 95-Jahr-Feier der Aktiven. In diesem Zusammenhang erhielt die Ortsfeuerwehr ein neues LF 8/6 vom Typ Mercedes mit einem 600 Liter Wassertank und einer Schnellangriffseinrichtung. Im Dezember ereignete sich ein Zugunglück in Anderten, zu dem die Buchholzer Feuerwehr alarmiert wurde.
1999
Eine neue Ära begann
Die neu beschlossene Satzung der Stadt Hannover änderte die Strukturen der Freiwilligen Feuerwehr und die Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) grundlegend: Die Ortsfeuerwehr wurde fortan in der Zeit von 17 Uhr bis 6 Uhr und während des gesamten Wochenendes zu allen größeren Einsätzen der Berufsfeuerwehr mitalarmiert.
Zusätzlich zum LF 8/6 und dem LF 16-TS, seit 1995 ein Mercedes, bekam die Ortswehr einen VW-Bus T3 als Erkundungskraftwagen (ErkKW) des ABC-Dienstes für die neue Fachgruppe „Messen und Spüren“ zugeteilt.
2000
EXPO-Weltausstellung mit neuer Einsatzbekleidung
Das neue Jahrtausend bescherte der Wehr mit der EXPO-Weltausstellung zusätzliche Wachbereitschaften und Einsätze auf den EXPO-Feuerwachen. Erstmals bekam die OFW Digitale Funkmeldeempfänger (DME) und neue, effektiver schützende, schwarze Einsatzkleidung. Die Mitgliederzahl in Buchholz stieg auf über 170 Mitglieder.
2002
Großfeuer VW-Werk in Stöcken, neue Standarte zum 100. Jubiläum und „Jahrhunderthochwasser“ an der Elbe
Im Mai bekam die OFW Buchholz eine Standarte, die die Festlichkeiten zum 100jährigen Bestehen der Buchholzer Feuerwehr einleitete. Beim „Tag der offenen Tür“ kamen erstmals Schere und Spreizer bei einer technischen Hilfeleistungsübung zum Einsatz. Ein großes Zeltfest war der Höhepunkt der Veranstaltungen. Mit der Katastrophenschutzbereitschaft Hannover rückte die Buchholzer Wehr mit zwei Fahrzeugen nach Dannenberg ab, um beim Hochwasser die Deiche an der Elbe zu schützen.
2003
Neuer MTW
Für den VW T3 erhielt die Ortsfeuerwehr einen neuen Manschaftstransportwagen (MTW) VW LT35, den die Fachgruppe „Messen und Spüren“ nutzte.
2004
Anbau einer dritten Fahrzeughalle
2006
Fußball-WM in Hannover
Die Fachgruppe „Messen und Spüren“ wurde zur Absicherung der Fußball-Weltmeisterschaftsspiele in Hannover eingebunden.
2007
Orkan Kyrill und neues Löschfahrzeug
Die Ortsfeuerwehr erhielt ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 IVECO-Magirus-Allrad mit 600-Liter-Wassertank und hydraulischen Rettungsgeräten.
2009
Wechsel in der Führung
Der Stellvertretende Ortsbrandmeister Andreas Gieseler verstarb im Juni. Andreas Irmscher wurde kommissarisch mit der Wahrnehmung der Aufgabe betraut. Der MTW der Ortsfeuerwehr wurde in den Transport der Notarztgruppe bei Auslösung von ManV 2 (Massenanfall von Verletzten) eingebunden.
2010
Neuer Stellvertreter
Jens Weinert wurde auf der Jahreshauptversammlung zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt.
2011
Wechsel beim Ortsbrandmeister
Neuer Ortsbrandmeister wurde Carsten Witte. Michael Sander übernahm die Funktion des stellvertretenden Stadtbrandmeisters. Besonderer Schwerpunkt der Ausbildung wurde das Atemschutznotfalltraining (ANT).
2012
40 Jahre Jugendfeuerwehr
2013
…wieder Elbe-Hochwasser und 4. Halle
Im Juni führte starkes Hochwasser zu einem Katastrophenalarm, bei dem in 15 Tagen 17 Kameradinnen und Kameraden aus Buchholz in Magdeburg an der Elbe im Einsatz waren. Wir begannen mit dem Bau einer 4. Fahrzeughalle in Eigenleistung.
2014
TLF 20/50 und neue Einsatzkleidung
Die Buchholzer Wehr erhielt im März ein geländetaugliches TLF 20/50 KatS MAN mit 5000-Liter-Wassertank und 200 Liter Schaummittel. Ferner wurden die Kameradinnen und Kameraden mit sandfarbener Einsatzkleidung und dem Multifunktionsgurt „Big Fireliner“ ausgerüstet.
2015
Neue Funkmeldeempfänger
Bei der Einrichtung von Flüchtlingsunterkünften halfen die Buchholzer zwei Mal auf dem Messegelände tatkräftig mit. Im August erhielt die Ortsfeuerwehr neue Digitale Meldeempfänger (DME).
Kultur pur
25 Jahre – Traditionelles Osterfeuer bei der Ortsfeuerwehr Buchholz
2016
Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20
Die Mitgliederzahl der Wehr erreichte mit 252 einen neuen Höchststand. Bei einem „Tag der offenen Tür“ erhielt die Ortsfeuerwehr im Austausch für das LF 8/6 ein Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 MAN mit 2.000 Liter Wassertank.
2017
Neuwahl Ortsbrandmeister
Michael Sander löste Carsten Witte ab und wurde zum Ortsbrandmeister gewählt.
2018
…noch eine Veränderung
Dirk Timmermann folgte auf Jens Weinert als stellvertretender Ortsbrandmeister.
Aufräumaktion
Die Feuerwehrspinde und Schränke erhalten eine funktionsgerechte Aufstellung. Im Bereich der Fahrzeughallen werden Sicherheitsmarkierungen installiert. Der Versammlungsraum wird renoviert.
2019
Einzug der modernen Öffentlichkeitsarbeit
Eine eingesetzte A G mit jungen Feuerwehrangehörigen der Einsatzabteilung entwickelt einen neuen und nachhaltigen Instagram Auftritt für die Ortsfeuerwehr.
Umsetzung von energetischen Maßnahmen
Das Feuerwehrhaus erhält werterhaltende Maßnahmen. So werden die Decken der Fahrzeughallen erneuert und wärmegedämmt. Ferner wird eine neue LED Beleuchtung und neue Elt – Leitungen installiert.
2020
40 Jahre Partnerschaft mit der Löschgruppe Kredenbach !
Leider musste Pandemiebedingt ein geplantes kameradschaftliches Treffen ausfallen. Gerne hätten wir die jahrzehntelange sowie hervorragende Verbindung gewürdigt.
Modernisierung und Renovierung
Die Ortsbrandmeisterei veranlasst und erarbeitet mit einer AG mit interessierten Feuerwehrkameraden von Jung bis Alt einen neuen und zeitgemäßen Internetauftritt, auch für mobile Endgeräte, unserer Website www.ff-buchholz.de.
Ferner wird das Feuerwehrhaus umfangreich renoviert. Neben Malerarbeiten, dem Einbau einer neuen Heizungsanlage, einer hygienischen Spüle und eines Magazinschrankes werden auch Bodensanierungen im Foyer und Versammlungsraum durchgeführt. Ein neuer Hauseingang nebst Flur bereichert den Standort.
2021
Optimierung
Eine moderne Druckluftanlage versorgt nunmehr alle Großfahrzeuge. Die Logistik wird mit einem neuen Regal ausgestattet. Ferner wird der Dachboden als auch der Übungshof grundgereinigt und aufgeräumt.